Irrwege und Umkehr

Irrwege sind solche Haltungen und Handlun­gen, die uns nach unserem Tod von der ewi­gen Gemeinschaft mit Gott ausschlie­ßen. Diese Fehlhaltungen führen zu Verletzun­gen der göttlichen Norm, die jedem Menschen durch sein Gewissen bewusst ist.

Die Ursünde

Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen? Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen; nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben.
Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und begehrenswert war, um klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß. Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren.

(Bibel, 1 Mos 3,1-7)

Die Verführung beginnt meist mit einer Frage und einer Lüge — „Why not?“

Adam und Eva im Paradies

Wie bei Adam und Eva im Paradies:
„Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“

Ein am Willen Gottes gebildetes Gewissen sagt uns, wann wir umkehren müssen. Um­kehr be­deutet Einsicht und Reue über die Verletzung der Gott geschuldeten Liebe. Dieser Akt der Um­kehr ist Voraussetzung einer Versöhnung mit Gott.

Das eben ist der Schmerz der Reue, zu erken­nen, dass ich falsch gehandelt habe, dass ich an anderen schuldig geworden bin, dass ich die Liebe verletzt habe, dass ich vor Gott ge­sündigt habe – und nichts mehr ändern kann. Dieser Schmerz, die Herzensreue, macht wirk­lich Umkehr möglich, sie liefert den emotio­nalen Treibstoff, um die Weichen des Lebens umzustellen.

(siehe GK, Seite 34)

Es stimmt hoffnungsfroh, wenn Jesus sagt:

Im Himmel wird mehr Freude herr­schen über einen einzigen Sünder, der um­kehrt, als über neunund­neun­zig Gerechte, die keine Um­kehr nötig haben.

(Bibel, Lk 15,7)

Wem die Gnade der Herzensreue zuteil wird, der kann ein Werkzeug Gottes werden. Gott hält uns nicht fest im Alten, bereute Sün­den wirft er ins tiefste Meer. Wer seine ei­ge­nen Sün­den beweint hat, der ist vor Stolz ge­schützt, jenem größten Hindernis in der Be­zie­hung zu Gott, und kann von Gott zu wah­rer Größe erhoben werden.

(siehe GK, Seite 36)

Der Glaube an einen Schöpfergott ist für viele Menschen heute aus dem Blickfeld geraten, das Ende des Lebens wird verdrängt. Sie haben sich in dieser Welt bequem eingerichtet und ihren Le­bensstil optimiert. — Doch auch sie teilen die Unruhe des heiligen Augus­ti­nus: „Un­ru­hig ist unser Herz, bis es seine Ruhe hat in Dir, mein Gott“.

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